2021/03/17
Einer der (k)ältesten RBRK-Räume in der Hefefabrik schaltet das Licht aus.

Es ist Januar 2021. Schnee bedeckt das Gelände der Hefefabrik in Görlitz. Nur ein paar Fuß- und Reifenspuren durchziehen die weiße Decke. Die Spuren verlaufen zwischen Kreativwerkstatt und der Furnierhalle, dem neuen Zuhause der RABRYKA. Auf einem Wagen werden Werkbänke, Kisten und Holzstapel durch den Schnee gezogen. Die Werkstatt zieht um. Damit geht ein Abschnitt der noch jungen RABRYKA-Geschichte zu Ende.

„Die Anfänge lagen im Creative Camp 2013“, berichtet Panne, der die Kreativwerkstatt 2014 aufgebaut und über Jahre betreut hat. „Durch das Creative Camp wurde uns klar, wie wichtig eine Werkstatt für das Jugendzentrum ist.“ Nicht nur als Grundlage für den Aufbau der generell benötigten Infrastruktur, sondern auch als zentraler Anlauf- und Treffpunkt. „Zu Beginn mussten wir den Raum für die Werkstatt von eingelagertem Material und Schrott befreien und ein Lager für das restliche Holz des Creativ Camps finden“, erinnert sich Panne. Dafür wurde der Schuppen, der später als RabryBar umfunktioniert werden sollte, als Holzlager auserkoren. Unter den Fundstücken der ehemaligen Fabrik befanden sich auch rostige Metallgestelle von Werkbänken, versehen mit schimmligem Holz. In monatelanger, ehrenamtlicher Arbeit arbeitete Panne sie wieder auf und baute Regalsysteme für Werkzeuge. „Teilweise vor und nach der Abendschule bis oftmals tief in die Nacht hinein“ wurde alles verwertet, was das Holzlager hergab. Dabei war von Vornherein die Idee, die Kreativwerkstatt irgendwann für alle zu öffnen, sodass mitgeholfen, aber auch eigene Ideen umgesetzt werden können.

Mehr als 5 Jahre tat die Werkstatt gute Dienste, wenn auch mit einigen Hindernissen. Vor allem die Winter waren teils unerträglich kalt. Mit einem kleinen Heizstrahler hielt sich Panne die Finger warm und ließ lackierte Stücke geduldig trocknen.

Nun bekommt die Werkstatt ein neues Zuhause in den Räumen der Furnierhalle knapp 100 Meter übers Gelände. Nur wenig soll sich verändern, denn die gemachten Erfahrungen flossen von vornherein in die Raumplanungen ein. So werden alle gebauten Regale und die Werkbänke weiterhin genutzt, wenngleich sie durch die Erweiterung um den Makerspace im Nachbarraum und den Gewinn des Löwenpreises Anfang 2020 für neue Ausstattung teilweise neue Funktionen erhalten werden. Ein stabiles Stromnetz, Heizung, fließend Wasser und Tageslicht werden allerdings als neue “Special Features“ hinzukommen.

Panne hofft, dass der Charme des Geländes und der Werkstatt durch die neuen Räume nicht verloren gehen. „Ich möchte, dass sich alle Gäste noch immer in der RABRYKA fühlen.“ Eine Herausforderung, der wir uns als Team sehr gern mit euch stellen.