2022/11/30
Ein bisschen was von Charkiv in Görlitz
Alina hat sich in der RABRYKA ein kleines Stück Heimat gestaltet

So schnell vergeht ein halbes Jahr. Unsere Praktikantin Alina hat die letzten sechs Monate Angebote bei uns organisiert, die für die neuen Mitbürger:innen aus der Ukraine einen kleinen Ankerpunkt bilden.

Begonnen hat alles mit dem Osterfest im April. Auf kurzem Wege wollten wir unser jährliches Fest für die Menschen aus der Ukraine öffnen – somit wurden ehrenamtliche Übersetzer:innen und eine mehrsprachige Öffentlichkeitsarbeit eingeplant. Mit über 200 sehr dankbaren Besucher:innen, die erst kürzlich vor dem Krieg geflohen waren, merkten wir schnell: da haben wir einen Nerv getroffen und dafür sollten wir mit unseren Angeboten auch zukünftig da sein.

Mit Alina fanden wir eine super engagierte Praktikantin: Sie war begeistert von der RABRYKA, weil sie hier einen Ersatz für ihr geliebtes Kulturzentrum in Charkiv fand und wir waren begeistert, dass wir dank ihrer guten Englischkenntnisse sofort anfangen konnten, gemeinsam Projekte zu spinnen. In Windeseile eröffnete sie eine Telegramgruppe und sammelte mit uns und engagierten Menschen aus der Ukraine Ideen.

Angefangen hat sie zunächst mit Übersetzungshilfe im Frauencafé, aber schnell merkte sie, dass sie eigentlich lieber Kulturveranstaltungen organisieren möchte. Unvergessenes Highlight und die erste richtig große Sache für Alina: die „Holy Party“! Auf Wunsch der Community besorgte sie bunte Farben und organisierte einen ausgelassenen farbenfrohen Nachmittag mit Wunschmusik und Cocktails.

„All people, mainly children, were delighted with this party. At this day I understood how difficult it is to organize events. We danced, sang and had fun all together. After Holy party a lot of Ukrainians started to come to RABRYKA and asked me when there will be other activities for Ukrainians. I like this feeling when you realise that all you did for the project wasn't in vain.“ Das ist Alinas Resumee – für uns in Englisch, die Sprache in der wir miteinander kommunizieren.

Daraufhin organisierte sie auf Wunsch der Community noch drei Filmabende und einen Karaokeabend. Außerdem geben Menschen aus der Ukraine jetzt selbst Kurse bei uns: einen Malkurs und einen Tanzkurs. Dies ist alles Alinas engagierter Vernetzungsarbeit zu verdanken. Beide Kurse werden wir auch im kommenden Jahr weiterführen, so lange wie die Menschen hier einen Ersatz für ihre genommene Heimat suchen und finden können.

Alina hat mittlerweile ihr Studium aufgenommen, was sie leider online besuchen muss. Nach Charkiv kann sie noch nicht zurück. So bleibt sie uns als ehrenamtliche Engagierte erhalten – mit einem lachenden und weinenden Auge.

Alinas Praktikum wurde gefördert durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk.

Die Programmumsetzung wurde unterstützt durch das Programm "Sonnenstunden" der Kulturstiftung der Länder.